Website-Betreiber verlieren stark an Reichweite, da Google immer mehr Suchanfragen direkt mit KI und fremden Inhalten beantwortet. Ein Beispiel: Morgan McBride, die im März 2024 für eine Google-Werbung posierte, verlor kurz darauf über 70 % ihres Website-Traffics.
Der Grund: Googles neue Funktion „AI Overviews“, die Web-Inhalte automatisch zusammenfasst und direkt in der Suche anzeigt – ohne Klick auf die Originalquelle.
Ein Bericht von Bloomberg zeigt anhand von Interviews und Daten, wie stark vor allem kleinere Websites betroffen sind – mit teils historischem Reichweitenverlust.
🕵️♂️Google kündigt stille Übereinkunft
Google hat die Spielregeln geändert: Statt gute Inhalte mit Sichtbarkeit zu belohnen, beantwortet die Suchmaschine immer mehr Anfragen selbst – mit fremdem Content.
Viele Websites verlieren massiv an Traffic, teils über 70 %, unabhängig von der Einhaltung von Qualitätsrichtlinien. Besonders stark betroffen: Nischenblogs zu Reisen, Kochen oder Heimwerken.
📌Erkenntnisse:
Publisherin Gisele Navarro berichtet, dass ihre Inhalte zwar in Googles AI Overviews erscheinen, der Website-Traffic und damit Einnahmen aber ausbleiben. Ein zentrales Problem: Es fehlt an Transparenz – Publisher wissen nicht, ob und wie ihr Content von KI genutzt wird.
Das Medienunternehmen Raptive schätzt, dass langfristig bis zu 25 % des Traffics durch AI Overviews verloren gehen könnten – und das sei noch vorsichtig kalkuliert.
🧑💼Einladung bei Google
Im Oktober 2024 lud Google rund 20 Publisher ein, um über die Folgen der KI-Nutzung zu sprechen. Fazit: Lob für Inhalte, aber keine Aussicht auf Besserung – die Suche sei jetzt „einfach anders“. Laut Google sollen Inhalte mit Expertise bevorzugt werden. In der Praxis profitieren jedoch große Plattformen wie Tripadvisor, Wikipedia oder Youtube. Kleine Seiten verlieren zunehmend gegen Reddit, Quora oder KI-generierte Spamseiten 🤖.
AI Overviews verschärfen die Entwicklung früherer Formate wie Featured Snippets: Sie liefern komplette Antworten – ohne Klick. Neue Tests wie Rezept-Zusammenfassungen bringen geringe Kompensation. Für Foodblogs bedeutet das laut Raptive bis zu 50 % weniger Traffic. Besonders hart traf es den Reiseblog „The Planet D“: 90 % Traffic-Verlust, Entlassungen, Aufgabe des Blogs. „Ich fühle mich verraten“, so Gründer Dave Bouskill. Nun setzen sie auf Youtube – ob das reicht, bleibt ungewiss.
💬Was bleibt für unabhängige Plattformen?
Auch in Deutschland sind viele unabhängige Inhalteanbieter auf Google angewiesen – etwa durch Werbung oder Affiliate-Modelle. Bricht die Sichtbarkeit weg, wackeln ganze Geschäftsmodelle. Wer hochwertige Inhalte liefert, darf nicht dauerhaft gegenüber KI-generiertem Content verlieren – sonst droht dem offenen Web der Verlust seiner Vielfalt.
Und letztlich bleibt die Frage: Wenn niemand mehr Inhalte erstellt – was zeigt Google dann überhaupt noch an? 🧐